Freitag, 22. Juni 2012

Namensänderung des Projekts

Die Salzburg AG hat das Projekt umgetauft:

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( Newsletter 01/12)

“Kraftwerk Kendlbruck” scheint für die Salzburg AG schon einen unangenehmen Beigeschmack zu haben. Der Untertitel verlangt von den Ramingsteinerinnen und Ramingsteinern, den Gemeindevertretungsbeschluss vom 31.1.2012 zu verraten Wir von der Plattform Lebensader Mur werden das keinesfalls tun

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(ab Newsletter 02/12)

Ramingstein ist hauptbetroffen. Vielleicht glaubt man, dass es bei einer bezirksweiten Betrachtung leichter geht? Man will uns jedenfalls in Stammtischen, zu denen sehr selektiv eingeladen wird, informieren. Über ein Projekt, das angeblich “erst am Anfang steht”. Für uns ist das Projekt schon uralt. Wir sollen ein Projekt, das wir nicht wollen, was durch einen einstimmigen Gemeindevertretungsbeschluss dokumentiert ist, mitgestalten. Eine Zumutung. Schön langsam ist es kein Wunder, wenn aus MutbürgerInnen WutbürgerInnen werden.

Mein Zusatzkommentar: Die Mitarbeiter/innen der Salzburg AG können sich auf Aufträge von Landesregierung und Landtag berufen, wenn sie diese sinnlosen Stammtische veranstalten.

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Die Salzburg AG sorgt für Wirtshausbesuch (im Auftrag der Landesregierung)

Nachsatz:

Die Salzburg AG betreibt jetzt eine eigene Website zum umbenannten Projekt: http://www.lungauer-mur.at

Dadurch wird das Projekt nicht besser! Ich hoffe, dass sich alle maßgeblichen Lungauer (Politiker und Tourismus Verantwortliche) gegen diesen URL verwehren.

Donnerstag, 21. Juni 2012

Ein Leserbrief zum Nachdenken!

Interview Leonhard Schitter ­

(SF 21/2012)
Zum Interview von Salzburg AG Vorstand Leonhard Schitter in der SF-Ausgabe vom 6.6.2012:

In Ihrer Ausgabe vom Salzburger Fenster (6.6.2012) lese ich über das Interview mit  Vorstandsdirektor der Salzburg-AG, Leonhard Schitter und es formte sich bei mir eine Meinung dazu, welche vielleicht Ihr Interesse für einen Leserbrief findet: Der Vorstandsdirektor der Salzburg AG, Leonhard Schitter, zeigt sich sehr wortgewandt und professionell in seiner Position. Was meine Erfahrung mit dem Energielieferanten SALZBURG-AG als CableLink-Kunde betrifft, so möchte ich darauf hinweisen, dass ich den Kundendienst bemühte, als morgens der Empfang des Kabel-TV unmöglich war und ich wissen wollte, ob nun dieses technische Problem bekannt sei, oder dies lokal bedingt sei. Eine E-Mail an den Kundendienst blieb unbeantwortet, ebenso eine Nachfrage. Das ist meine enttäuschende Erfahrung.
Was nun aber die Themen des Interviews betrifft, so erscheinen die Antworten des Herrn Schitter wohl bestens ausgefeilt. Das hat aber bei „normalen“ Leuten den Effekt, dass diese die Ausgefeiltheit bereits aus der Politik kennen, ebenso ähnlich auf Fragen an Kammern, Gewerkschaften, kirchlichen Stellen und sonstige Leitstellen. Es findet sich auch bei Bedarf der Hinweis auf ausgelagerte oder übergeordnete Entscheidungsträger, was auf gute Vernetzung von Konzernen hinweist und der „normale“ Mensch von einer Stelle an die andere verwiesen wird, bis sich die Sache still läuft.
Wenn Bürgerinitiativen zwar laut Herrn Schitter einen Termin bei ihm bekommen, doch diese Initiativen entweder keine Antwort erhalten oder sich bei diversen Informationsgesprächen ergibt, dass zusammenfassend erwähnt wird, es wäre eine Art von positiver Atmosphäre gewesen und man wolle weiter Fortschritte machen, so denkt sich der Mensch seinen Teil. Ob dann das nötige Vertrauen zwischen den Anbietern und Verbrauchern gepflegt werden kann, sei dahin gestellt. Eine Umweltprüfung zeugt nicht von dem Wert des Gegenstands, um welchen es geht, sondern welche Rechte die Betreiber in die Hände bekommen. Die Menschen stellen halt gern die Schönheit der Natur in einem Tal höher als deren Verbauung, auch die Bewirtschaftung und Nutzung von Boden ohne darunter liegende Gas-Pipeline und so auch die natürlichen Bäche und Flüsse, die voll Leben sind.
Versorgungssicherheit ist wichtig, aber ebenso liest man in Zeitungsanzeigen der Energiewirtschaft, dass bei Bedarf auch Strom in nachbarliche Länder verkauft werden könnte/sollte. Das gefällt nämlich den Menschen nicht so recht, dass deren Lebensräume immer mehr verbaut werden, und dass dann bei Bedarf (welcher leicht gegeben ist) Energie ins Ausland verkauft wird. Kein Wunder also, wenn Bürgerinitiativen von Umweltprüfungen nicht so überzeugt sind.

Josef Lankmayer
5570 Mauterndorf

Unterstützung aus Mauterndorf

Sehr geehrte Plattform "Lebensader Mur",

Mein Name ist Josef Lankmayer und ich bin aus Mauterndorf. Ich habe Ihre Unterschriftenliste unterschrieben und hoffe, dass sich noch viel mehr Lungauer dazu entscheiden zu unterschreiben und damit zu zeigen, dass ihnen auch im hinteren Lessach die Mur bei Ramingstein nicht egal ist.

Ich habe mir immer wieder Gedanken gemacht, wie die Plattform diese Gefahr für einen weiten Bereich im unteren Lungau abzuwehren vermag. Nämlich die Gefahr, wie durch Niedrigwasser bleibene Schäden für Landschaft, Menschen und Tiere, auch an den Pflanzen entstehen. Die Erwähnung der Fischerei und der Kajakfahrer ist zwar ein weiterer Einwand gegen die bis zu 80%ige Ableitung, kann aber leicht durch die Salzburg AG und deren Vorstände in der Landespolitik "entwertet" werden, da dieser Abschnitt verhältnismäßig wenige Nutzer gegenüber den Nutzern von der Stromproduktion aufweist. Es hat schon mehr Protest in anderen Gebieten Österreichs nichts genutzt, wenn die Gegenstimmen anfechtbare Gründe angaben, welche dann von Sachverständigen des verantwortlichen Amtes (Umweltamt) zerpflückt wurden. So denke ich, dass die Sorge um das Wasser der Mur von Madling bis nach Ramingstein eher begründet werden könnte durch die bekannte Klimaänderung und ihre Auswirkungen. Wenn das Wasser der Mur unterhalb Tamsweg gestaut und abgeleitet wird (in gewissen Zeiten  bis zu 80% wie kolportiert!), so würde nicht nur die Mur nur mehr ein Rinnsal sein, bei lang dauernde Trockenheit käme auch von den Bergen kaum mehr Wasser hinzu. Dies könnte zu Problemen mit Trinkwasser und Nutzwasser (für Landwirte und Betriebe) führen. Bei Bränden könnte die Feuerwehr nicht mehr Wasser aus der Mur pumpen, auch das Grundwasser würde in dem Bereich tiefer sinken und somit Felder und Wiesen, Gärten austrocknen.

Die Salzburg AG hat nicht nur Teilhaber wie Land Salzburg, es gibt sicher auch private Teilhaber, sofern ich mich nicht irre. Da ist man bemüht, durch das Werkzeug Landesregierung (sofern nicht das Wirtschaftsministerium allgemeines Interesse bekundet) zu verstärktem Gewinn zu kommen, das Schlagwort ist Wachstum. Wachstum in der Natur wird dadurch aber nicht selten eingeschränkt oder gar abgewürgt.

Es ist ganz klar, dass elektrischer Strom ein wichtiger Teil des Lebens geworden ist und der Bedarf dafür steigend. Dass aber auch das Land Salzburg, wie auch andere Bundesländer, schon weit mehr Strom produziert als benötigt, ist auch klar geworden. Dieses weit mehr produzieren als gebraucht wird führt schließlich zum Mangel an wichtigen Ressourcen, auch bei anderen Elementen als Wasser. Diese gefährlichen Tendenzen sollte entgegengetreten werden, ansonsten haben unsere Nachfahren nichts mehr fürs Leben. Die Landespolitik müsste die Lage erkennen und Entscheidungen zugunsten der Bewahrung von lebendigen Landstrichen mit Lebensqualität fällen.

Ich wünsche der Plattform "Lebensader Mur" viel Erfolg und möge es auch anderswo Ermutigung dadurch geben.

Mit herzlichen Grüßen,

Josef Lankmayer
5570 Mauterndorf   

Unterstützungserklärung und Liste zum Sammeln von Unterschriften

Mittwoch, 20. Juni 2012

Information der Salzburg AG über die UVP

Quelle: http://www.salzburg-ag.at/herkunft/sonderseiten/die-umweltvertraeglichkeitspruefung/
Häufige Fragen zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP)

Was heißt das für das geplante Projekt Wasserkraft Lungauer Mur?

Ziel der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) ist es, mögliche Auswirkungen des Projektes Wasserkraft Lungauer Mur auf die Umwelt im Vorhinein zu prüfen. Es sollen:

  • Umweltschäden und Umweltbeeinträchtigungen nach dem Vorsorgeprinzip von vornherein verhindert werden;
  • die Umweltauswirkungen analysiert werden;
  • Umweltbelangen in allen Facetten einen wichtigen Stellenwert gegeben werden;
  • die Genehmigungsverfahren transparent und nachvollziehbar.

Die Umweltverträglichkeitsprüfung dient der Salzburg AG daher als Planungsinstrument und zur Entscheidungsvorbereitung. Ein möglicher Bau des Kraftwerks Lungauer Mur erfolgt nur dann, wenn der UVP-Bescheid positiv ausfällt.

Was wird konkret geprüft?

  • Mögliche Alternativen: gibt es Standortalternativen? Die Nullvariante – also Nicht- Errichtung?
  • Auswirkungen des Vorhabens auf die Umwelt – auf Menschen, Tiere, Pflanzen und deren Lebensräume, Boden, Wasser, Luft & Klima, Landschaft, Sach- und Kulturgüter
  • Maßnahmen zur Vermeidung oder Verringerung dieser Auswirkungen.

Zuständig für die Umweltverträglichkeitsprüfung ist die Landesregierung, die dabei auf alle geltenden Gesetze zurückgreift.

Ist das UVP-Verfahren öffentlich?

Ja, in UVP-Verfahren erfolgt die Beteiligung der Öffentlichkeit in mehreren Schritten.

  1. Recht zur Stellungnahme zu den aufgelegten Antragsunterlagen und der Umweltverträglichkeitserklärung der Salzburg AG
  2. Einsicht in das Umweltverträglichkeitsgutachten
  3. Stellungnahme im Rahmen einer allfälligen öffentlichen Erörterung
  4. Teilnahmerecht der Parteien in der mündlichen Verhandlung. Nachbarinnen und Nachbarn, Standortgemeinden sowie die Bürgerinitiative "Lebensader Mur" haben dabei Parteistellung. Der Genehmigungsbescheid wird öffentlich aufgelegt. Nach Fertigstellung des Vorhabens findet eine Abnahmeprüfung durch die Behörde statt.

Wird die UVP kontrolliert?

Ja, bei Projekten für die eine UVP durchgeführt wurde ist drei bis fünf Jahre nach Fertigstellung eine Nachkontrolle vorgesehen.